Leon Kahane

Wunsch nach Ordnung

Utopien und idealisierte Weltbilder

Workshop

Demokratie & Politik, Gesellschaft & Gemeinschaft, Kunst & Kultur
08.06.2024
15:00 – 16:30 Uhr
© Nils Emmerichs

Format

Workshop

Information zur Veranstaltung

Wie beeinflusst das Dilemma zwischen der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Konflikten die künstlerische Arbeit und ihre Rezeption? Leon Kahane nutzt seine künstlerische Arbeit “FRONTEX” als Ausgangspunkt für einen öffentlichen Austausch über die Entstehung der Fotoserie und den durch sie entstandenen Diskurs.

Die Bilder der Arbeit “FRONTEX” sind in der Ausstellung “Survival in the 21st Century” zu sehen. Zur Zeit ihrer Entstehung, 2008, war Frontex weitgehend unbekannt. Die einzigen Bilder, die darauf hinwiesen, dass es auf den Flüchtlingsrouten zu humanitären Katastrophen kommt, waren die mit fliehenden Menschen überfüllten Boote auf dem Mittelmeer. Diese Bilder und ihre Rezeption stellen einen ästhetischen Bruch dar. Ein Konflikt wurde externalisiert und der Blick wird auf das Außen und nicht auf das Innen gerichtet, nicht auf die eigene inhaltliche Verwicklung mit diesen Bildern. 
Durch die fotografierte Architektur in den FRONTEX Büros ergibt sich die Möglichkeit einer ästhetischen Annäherung und eines Weges, die Abwesenheit einer Katastrophe in der öffentlichen Wahrnehmung darzustellen. 
 

Kurzbiografie Leitung

Leon Kahane, geboren 1985 in Berlin, schafft konzeptuelle Videoarbeiten, Fotografien und Installationen. Fokus seines Interesses sind häufig die kulturelle und künstlerische Repräsentation politischer Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit. Immer wieder lenkt er die Aufmerksamkeit auf Ereignisse und Institutionen, in denen der Geschichte innewohnende Widersprüche zum Ausdruck kommen. Sie spiegeln historische, politische und ökonomische, aber auch biografische Aspekte wider, die er in seinen Arbeiten aufgreift und verarbeitet. Vor allem die soziokulturelle Verortung aktueller politischer Diskurse und Dynamiken ist von zentraler Bedeutung für seinen künstlerischen Ansatz, der eine Form der Kulturkritik darstellt.  

Veranstaltungsort

SCHOOL OF SURVIVAL, Halle für aktuelle Kunst

Sprache

Deutsch

Informationen für Teilnehmer*innen

Der sogenannte SURVIVAL PASS, der auf Wunsch beim ersten Eintritt in die Ausstellung kostenfrei ausgestellt wird, ermöglicht den unbegrenzt freien Eintritt in die Ausstellung und die Teilnahme an der SCHOOL OF SURVIVAL.

Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Sobald die 35 Plätze der SCHOOL OF SURVIVAL belegt sind, gilt der Kurs als voll. Bitte erscheinen Sie daher rechtzeitig. Bei Gruppenbesuchen mit mehr als 8 Personen bitten wir um vorherige Absprache unter besuch@deichtorhallen.de

Alle Angebote der SCHOOL OF SURVIVAL können ohne Vorkenntnisse besucht werden. Material wird vor Ort gestellt, sofern nicht anders angegeben. Gerne können Sie persönliches Material mitbringen, das für Sie im Workshop von Bedeutung ist.